FILMREIHE ZUR DEUTSCHEN WIEDERVEREINIGUNG

FILMREIHE ZUR DEUTSCHEN WIEDERVEREINIGUNG

mit englischen Untertiteln, Karten: 6 €, Altersgrenze: 12 Jahre

Einführung vor und Diskussion nach der Filmvorführung. Sprachen: Finnisch, Deutsch und Englisch. Bei Bedarf wird gedolmetscht.

Mo 19.10. um 16:30 Uhr

Christian Schwochow: BORNHOLMER STRASSE (2014) 88 min

Einführung: Regisseurin Kirsi Liimatainen – Freiheit und ein Neuanfang oder der Verlust von allem?

Mi 21.10. um 16:30 Uhr

Florian Henckel von Donnersmarck: DAS LEBEN DER ANDEREN (2006) 127 min

Einführung: Claudia Daems, Leiterin des DKT – Hinter mir ging die Tür zu

Mi 28.10. um 17.00 Uhr

Andreas Dresen: ALS WIR TRÄUMTEN (2015) 117 min

Einführung: Doktorandin Paula Rauhala, Universität Tampere – Vom Pionierlager zum Techno-Club 

Schulaufführung um 14:30 Uhr

Do 29.10. um 16.30 Uhr

Andreas Dresen: GUNDERMANN (2018) 128 min

Einführung: Dozent Juha Koivisto, Helsingin yliopisto – Auf den Spuren von Widerspüchen

Sa 31.10. um 14.00 Uhr

Wolfgang Becker: GOOD BYE, LENIN! (2001) 121 min

Einführung: Journalistin Taina Repo – Kalter Krieg jeden Tag


Filme 

Christian Schwochow: BORNHOLMER STRASSE (2014) 88 min

9. November 1989: Günther Schabowski verkündet, dass alle DDR-Bürger ab sofort die Reisefreiheit erhalten. Harald Schäfer, Leiter des Grenzübergangs Bornholmer Straße, erfährt dies durch eine Fernsehübertragung in der Kantine. Schäfer ist befremdet, denn er ist überzeugt von seinem Staat, der DDR. Und er fragt sich, was aus Schabowskis Mitteilung folgt. Als diensthabender Oberleutnant braucht Schäfer Anweisungen für die weiteren Grenzkontrollen. Doch während sich immer mehr Ausreisewillige vor dem Schlagbaum sammeln, tauchen sämtliche Vorgesetzte Schäfers und sogar die zuständigen Ministerien ab. Schäfer erhält keine Antworten.
Die immer kafkaeskeren Situationen bringen seine Überzeugungen ins Wanken. Als die Stimmung am Schlagbaum in einen Gewaltausbruch zu eskalieren droht, fällt Schäfer auf eigene Faust die mutige Entscheidung, den Grenzübergang zu öffnen.

Florian Henckel von Donnersmark: DAS LEBEN DER ANDEREN (2006) 127 min

Oscar 2007!

Ost-Berlin, November 1984. Der Stasi-Hauptmann Wiesler erhält den Auftrag, den erfolgreichen Schriftsteller Georg Dreymann und dessen Lebensgefährtin, die bekannte Theaterschauspielerin Christa-Maria Sieland, auszuspionieren. Doch was als kühl kalkulierter, karrierefördernder Spitzeldienst geplant war, stürzt Wiesler zusehends in einen schweren moralischen Konflikt: Durch die Beschäftigung mit dem Leben dieser „anderen“ Menschen, mit Kunst und Literatur lernt er Werte wie freies Reden und Denken kennen, die ihm bislang fremd waren. Aber trotz seiner plötzlichen Selbstzweifel sind die Mechanismen des Systems nicht mehr zu stoppen: Wieslers Existenz wird dabei ebenso zerstört wie die Beziehung zwischen Dreymann und Sieland. Als im Jahr 1989 die Mauer fällt, beginnt ein anderes Leben.

Andreas Dresen: ALS WIR TRÄUMTEN (2015) 117 min

Am Stadtrand von Leipzig, kurz nach dem Ende der DDR. Rico, Dani, Paul und Mark, vor nicht allzu langer Zeit noch Pioniere mit rotem Halstuch, werden erwachsen im Wirbel des wiedervereinigten Landes. Was gestern war, gilt heute nicht mehr. Die Nacht wird zum Tag, die Straße zum Abenteuerspielplatz. Wild und ungebärdig ziehen die Jungs durch die Gegend, klauen Autos, probieren Drogen und den neuen Swingerclub. Sie gründen ihre eigene Diskothek, die bald von glatzköpfigen Neonazis belagert wird. Überall Aufbruch, überall Niedergang. Und doch so viele Träume: Ricos Hoffnung auf eine Boxkarriere und Danis Sehnsucht nach der großen Liebe – zu Sternchen, dem schönsten Mädchen, das es je in Leipzig gab …
Was der Leipziger Autor Clemens Meyer 2006 in seinem vielfach ausgezeichneten Debütroman aufschrieb, verdichten Autor Wolfgang Kohlhaase und Regisseur Andreas Dresen zu einer filmischen Parabel über Freundschaft und Verrat, Zuversicht und Illusion, Brutalität und Zärtlichkeit. Sie erzählen die Geschichte einer verlorenen Jugend und präsentieren zugleich ein Spiel um Rebellion und die nicht enden wollende Utopie vom großen Glück. Quelle: 65. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)

Andreas Dresen: GUNDERMANN (2018) 128 min

Filmbiografie über das bewegte Leben des DDR-Liedermachers Gerhard Gundermann (1955-1998). Tagsüber arbeitet er als Baggerfahrer im Braunkohletagebau in der Lausitz. Doch abends nach der Schicht steigt er als Sänger auf die Bühne und bewegt die Menschen mit seiner Musik. Er thematisiert Dinge wie Leben, Tod und Sterben, greift aber auch politische und sozialkritische Themen auf. Durch seine sehr persönlich und authentisch wirkenden Lieder avanciert er in den 1980er Jahren zu einem Idol vieler Menschen in der DDR. Zugleich gerät er immer wieder mit der Obrigkeit in Konflikt. Auch nach dem Ende der DDR büßt Gundermann nicht an Popularität ein, im Gegenteil: Seine Fangemeinde wird immer größer. Sogar als sich im Jahr 1995 herausstellt, dass Gundermann als Stasi-Spitzel tätig war, ändert das kaum etwas an seinem Erfolg – wobei er trotz seines guten Einkommens als Musiker auch weiterhin jeden Tag als Baggerfahrer im Braunkohlebergbau arbeitet. 1998 stirbt Gerhard Gundermann an einem Gehirnschlag.

Wolfgang Becker: GOOD BYE, LENIN! (2001) 121 min

 Itä-Saksalaisen Alexin äiti on aktiivinen sosiaalisen edistyksen puolestapuhuja. Eräänä päivänä äiti kokee järkytyksen ja vaipuu koomaan. Sillä välin tapahtuu suuria muutoksia: Berliinin muuri kaadetaan ja Saksat yhdistyvät. Äiti herää koomasta, mutta hänen sydämensä on edelleen niin heikko että pieninkin järkytys voisi olla kohtalokas. Alex uskoo, että muurin murtuminen ja kapitalismin tulo Itä-Saksaan olisivat äidille liikaa. Hän päättää hoitaa äitiä kotona ja ylläpitää mennyttä Itä-Saksaa. Tehtävä muuttuu päivä päivältä vaikeammaksi, kun kaikki rahasta suolakurkkuihin on muuttunut ja äiti haluaa voimistuessaan katsoa uutisia ja käydä ulkona. 

Wolfgang Beckers großer Kinoerfolg reaktiviert die DDR zu neuem Leben: Alex erlebt das Jahr 1989 im Arbeiter-und-Bauern-Staat nicht gerade politisch engagiert. Als seine Mutter, die gerade ihre Auszeichnung als „Heldin der Arbeit“ erwartet, ihn dennoch auf einer Demonstrationen entdeckt, fällt sie nach einem Herzanfall ins Koma, noch bevor die Mauer fällt. Monate später erwacht sie, und weil ihr schwaches Herz ausdrücklich der Schonung bedarf, soll sie nichts von dem Untergang der DDR und den dramatischen Neuerungen erfahren. Alex, unterstützt von seiner Schwester Ariane und seinem Arbeitskollegen Denis, arrangiert alles in der bereits neu gestylten Wohnung wieder nach DDR-„Schick“ und achtet darauf, dass nichts im Blickfeld der Pflegebedürftigen die Veränderungen verrät. Das erweist sich zusehends als keine leichte Übung, denn schon bald verlangt die überzeugte Sozialistin auch nach Informationen und also der „Aktuellen Kamera“. Doch auch dafür findet Alex eine Lösung, mit der die Wirklichkeit in einem ganz neuen Licht erscheint.

 

nina