Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Filmvorführung „Schalom Neues Deutschland – Juden in der DDR“, Universität Tampere Pinni B1096

18.9.2019 @ 18:00 - 20:00

Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit Klezmermusiker Karsten Troyke

Schalom Neues Deutschland  –  Juden in der DDR

Deutschland 2018, Tom Franke, Mark Chaet, Lutz Rentner, 45 Min

Das ambivalente Verhältnis zwischen den ostdeutschen Juden und dem Staat DDR will die Dokumentation durch die persönlichen Erfahrungen jüdischer DDR-Bürger aufzeigen.

Antisemitismus galt in der DDR als “mit Stumpf und Stiel” ausgerottet. “Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg” hieß es, Antifaschismus war in der DDR Staatsdoktrin. Dennoch lebten in der Gesellschaft antisemitische Denkmuster fort und auch das Verhältnis der Staatsführung zu den Juden im Land schwankte zwischen repressivem Vorgehen gegen “zionistische Strömungen” und Ignoranz.

Nach 1945 waren es zumeist vom Kommunismus überzeugte Juden, die in die DDR zurückkehrten. Bei der individuellen Entscheidung für eine Rückkehr in dieses neue Deutschland spielte die kommunistische Weltanschauung gegenüber der jüdischen Herkunft zumeist eine übergeordnete Rolle. Nach einer 1946 durchgeführten Volkszählung waren in Ostdeutschland 4.500 Mitglieder der jüdischen Gemeinden registriert. Die Zahl sank bis 1989 auf ca. 400. Die acht jüdischen Gemeinden wurden einerseits vom Staat unterstützt, andererseits von den Sicherheitsorganen observiert.

Eine ständige Herausforderung für die ostdeutschen Juden ist der Umgang ihres Staates mit Israel. Zunächst waren die Sowjetunion und ihre Verbündeten Befürworter des jungen jüdischen Staates. Nach dessen Bekenntnis zum Bündnis mit den USA propagierte die Staatsführung jedoch immer deutlicher einen aggressiven Antizionismus, der die jüdischen Gemeinden in der DDR unter Druck setzte. Es entwickelten sich massive antijüdische Tendenzen im Ostblock.

Das Verhältnis der jüdischen Gemeinden zum Staat DDR blieb über die Jahre zwiespältig. Inwieweit wurde in dem antifaschistischen Staat konsequent gesellschaftlicher Antisemitismus bekämpft? Als in den 1980er Jahren junge Neonazis in der DDR unverhohlen auftraten und Hakenkreuze auf Grabsteine schmierten, war der Staat im Zugzwang.

Der Film ist eine Produktion von armadafilm, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, im Auftrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Details

Datum:
18.9.2019
Zeit:
18:00 - 20:00

Veranstaltungsort

Tampereen Yliopisto Pinni B1096
Kanslerinrinne 1
Tampereen Yliopisto, 33014

Veranstalter

Tampereen Saksalainen Kulttuurikeskus
Saksan kielen, kulttuurin ja kääntämisen tutkinto-ohjelma