Ort: Seurankuntatalo, Raum Kaana
Näsilinnankatu 26, Tampere

Unser Thema wird an diesem Abend der Theologe Dietrich Bonhoeffer sein:

Von guten Mächten wunderbar geborgen

Dietrich Bonhoeffer. Als Christ und Pazifist im Widerstand

Es ist eine geborgene Welt, in die Dietrich Bonhoeffer am 4. Februar 1906 hineingeboren wird: „Abends, wenn ich schlafen geh / vierzehn Englein um mich steh’n …“ – so beten die Eltern mit ihren Kindern in dieser Zeit. Und legen damit eine Grundlage, auf die Dietrich Bonhoeffer im Gefängnis zurückkommen wird, als er 1944 das Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ schreibt. Dazwischen liegt ein engagiertes Leben, in dem sich Bonhoeffer zunächst zum Theologen, dann zum bewussten Christen und schließlich zum Pazifisten entwickelt. Und gerade als Pazifist entscheidet Bonhoeffer sich dafür, gegen den Nationalsozialismus Widerstand zu leisten. Ein Widerstand, der auch das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 einschloss.

Der Vortrag „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ zeichnet die Entwicklung Dietrich Bonhoeffers nach. Aufgewachsen in einem national-liberalen Elternhaus und ausgebildet in einer lutherischen Theologie, in der die „Zwei-Reiche-Lehre“ zu den selbstverständlichen Denkvoraussetzungen gehörte, findet Bonhoeffer Zugang zu einer ökumenischen Friedensethik. Er engagiert sich in der Bekennenden Kirche und dringt auf klare Abgrenzung gegen die sogenannten Deutschen Christen, die den Nationalsozialismus unterstützen. Sein Weg in den Widerstand schloss auch das Wissen ein, dafür sein Leben einzusetzen. Sein Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ hat er im Wissen um das drohende Todesurteil geschrieben. Am 9. April 1945 ist Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager hingerichtet worden.