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7.-17.12.2023 | Fotoausstellung von Nina Dannert „Kaukola – Leben am Fluss“
7.12.2023 @ 17:00 - 17.12.2023 @ 18:00
Thema des Fotoprojektes Kaukola – Leben am Fluss sind die Anwohner*innen von Kaukola, einem kleinen Dorf von Sastamala, am unteren Ende des Liekovesi-Sees. Neben den Menschen spielen das Wasserkraftwerk Hartolankoski – Tyrvään Voimalaitos und der Fluss Kokemäki eine zentrale Rolle. Das Kraftwerksgebäude und das Verhältnis der Anwohner*innen von Kaukola zum Kraftwerk, zum Wasser und zur dörflichen Landschaft sind motivgebend.
Dialoge der Menschen mit der sie umgebenden dörflichen Welt am Fluss sind in den Werken der Ausstellung visualisiert. Manche betonen die geschichtliche Dimension, manche die heutige Wirklichkeit, manche nehmen sich als Individuen wahr, die mit den Veränderungen im Rahmen ihrer Lebensspanne und den unmittelbaren Generationen davor in den Austausch gehen. Immer aber findet sich ein Ort, an dem sich die Bewohner*innen am liebsten aufhalten, ein Ort, an dem sie eins sind mit der sie umgebenden Welt.
Hintergrund
Unterhalb des Wasserkraftwerks beginnt offiziell der Fluss Kokemäenjoki, der bei Pori ins Meer mündet. Das Wasserkraftwerk befindet sich am südlichen Ende des Liekovesi-Sees, der sich zum Kokemäki-Fluss verjüngt und seinerseits aus den Gewässern Rauta– und Kulovesi hervorgeht. Nirgendwo sonst am Kokemäki-Gewässer gibt es ein so dichtes Vorkommen von archäologischen Grabhügelfunden aus der Eisenzeit wie an der Stromschnelle Hartolankoski in Kaukola. Schon lange gab es Mühlenanlagen zwischen der Insel Hiukkasaari und dem rechten Ufer des Liekovesi-Sees. Wenn der Wasserstand niedrig ist, kommen die alten Steinquader der Mühlenfundamente am Ufer zum Vorschein. Ist man mit dem Kanu bei normalem Wasserstand unterwegs, scheinen die Steine hell durch die Wasserobefläche. Das Kraftwerk wurde Anfang der 1950er Jahre in Betrieb genommen und veränderte die Landschaft: Aushebungen vor und hinter dem Kraftwerk, die Anhebung des Wasserspiegels vor dem Werk und die Absenkung hinter dem Werk. Für den Bau des Kraftwerkes wurden in Spitzenzeiten bis zu 400 Menschen beschäftigt. Noch immer wohnen in Kaukola Familien, deren Vorfahren am Bau des Werkes beteiligt waren oder am Kraftwerk arbeiteten. Noch heute erinnern sich Anwohner*innen in Kaukola an die Zeit vor dem Wasserkraftwerk mit Aal- und Lachsfischerei am Fluss oder an die Flößerei entlang des Kokemäki-Flusses, die bis in die späten 1960er Jahre andauerte. Einige Bauernhöfe werden schon seit mehreren Jahrhunderten bewirtschaftet. Geschichten zum Leben am Fluss werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Gedanken zum Fluss
„Seit ich nach Vammala zog, vor mehr als 10 Jahren, übt das Wasserkraftwerk und seine nähere Umgebung eine magische Faszination auf mich aus. Immer wieder besuche ich den Ort, ob mit dem Fahrrad, zu Fuß, mit dem Auto oder auf dem Wasserweg, zu allen Jahreszeiten. Das Werk ist gleichzeitig Straße und Brücke über den Fluss. Somit lässt sich das durch das Werk angestaute Gewässer mit Liekovesi und Roismalanlahti gut umrunden. Flusslandschaften in Deutschland und in Finnland faszinieren mich schon immer. Geboren wurde ich in Wuppertal, Namensgeberin für meine deutsche Heimatstadt ist die Wupper, ein Fluss und prägendes Element für die Stadtentwicklung vom Mittelalter bis heute.“
Die Fotos zu dieser Ausstellung entstanden im Sommer 2022. Es handelt sich um die Abschlussarbeit der Grundstudien zur Fotografie.
(c) Text und Foto: Nina Dannert
Dank an die Aue-Stiftung für die Unterstützung des Ausstellungsprojekts.